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Verdienter Punkt nach Weltreise

FC Eschholzmatt Marbach - FC Sempach III (4. Liga) - 9. September 2023

Endresultat: 0-0

 

Nach dem fulminanten Saisonabschluss der letzten Rückrunde und dem für gewisse Drüükicker (leider) verwehrten Abstieg in die 5.Liga, musste man sich wieder für ein weiteres Jahr in der.4 Liga ohne die lang ersehnten Cupspiele begnügen. Trainer Dos Santos und Coach Mülli öffneten einmal mehr die verstaubte Vorbereitungsakte und zauberten komplett neue Testspielgegner aus den Ärmeln. Wir freuen uns auch in diesem Winter wieder auf Gunzwil, die A-Junioren und sonst irgendeine lustige Truppe aus der IFV-Landschaft. Nebst diesen Testspielen wurde so stark mit neuen Turnverein-Übungen an der Kondition gefeilt, dass gewisse das Gefühl hatten sie wären bei der Weltklasse Zürich und hätten soeben Meetingrekord im Seeli aufgestellt. Das Heimtückische an dieser Geschichte war, dass man dieses Jahr nicht durch die Whatsapp-Nachricht im mannschaftsinternen Gruppenchat: «Heute Laufschuhe mitnehmen» aufgeschreckt wurde und so gar nie die Möglichkeit hatte das Training, aufgrund vom bereits siebten Geburtstag der Grossmutter in diesem Jahr, abzusagen. Während diesen Laufeinheiten schallte gefühlte fünftausend Mal «3,2,1,0» über die Seelandweide und alle Drüü-Akteure waren rechtzeitig auf der von Platzwart Theo mit der Präzision, wie wir sie sonst nur von der Harassen-Polizei bei der Führung der Kistenliste kennen, gezeichneten Linie. Dass Alle jeweils drei Sekunden früher los gesprintet sind, wurde kulanterweise vom Trainer übersehen. 

Zum vierten 4.Ligaspiel musste man ins Tiefe Entlebuch, genauer gesagt nach Eschholzmatt Sportplatz Ebnet und traf auf alte Cupfreunde. So waren die gegnerischen Übungsleiter durch ihre Vergangenheit beim Dorf mit dem grössten Kirchenturm im Kanton Luzern bereits bekannt und in bester Erinnerung. Konnte man doch vor Jahren mal bei atemberaubender Kulisse im heimischen Seeland reüssieren und einen Kessel in die Höhe stemmen.

 

Während Mittelfeld-Abräumer und Grätschgott Vegi in den frühen Morgenstunden in bayrischer Tracht noch den öffentlichen Verkehr zwischen Luzern und Olten inspizierte, war  auch bereits im Entlebuch schon Einiges los. Wie Muff Jöni bei der langen Anfahrt zu berichten wusste, stand Alpabzug auf dem Programmzettel der Gastgeber. Regeaton-Fetzen hatte während der Hinfahrt nur Augen für sein neu erworbenes Mobil, wäre er doch beinahe bis ins Emmental gefahren. Glücklicherweise kratzte er noch rechtzeitig die Kurve und kam pünktlich in Eschholzmatt an. Nach dem letzten Auftritt von Fetzen auf dem Sportplatz Ebnet und dem von Trainer dos Santos noch bis heute als unnötigsten Rabonatrick deklarierten Arroganz-Anfall. Möchte sich keiner vorstellen, was eine Verspätung von Fetzen bei Santos ausgelöst hätte. Vermutlich war diese Vorgeschichte auch die Ursache, warum es sich Fetzen zuerst auf dem Bänkli gemütlich machen durfte. Nicht zur Verfügung stand an diesem Wochenende Coach Mülli, welcher Torschützenkönig Köde eine Einführung in das Verzehren von Pastel de Nata in der portugiesischen Hauptstadt gab. Ohne Torschützenkönig aber gekleidet wie das weisse Balet startete Sempach in die Partie. Während Indonesien-Innenverteidiger DM6 semi erfolgreich versuchte das Spiel mit Flachpässen aufzubauen, jeder zweite landete in den Füssen der gegnerischen Stürmer, besonnte sich Furri & Felbi auf ihre Kernkompetenzen und schwarteten das Leder unkontrolliert in alle Himmelsrichtungen. Nachträglich darf davon ausgegangen werden, dass der Alpabzug nicht willkürlich an diesem Datum durchgeführt wurde, hatte doch manch ein Entlebucher Landwirt Angst sein geliebtes Vieh werde von einem Sempacher-Komet erschlagen. Wenige Minute später und einige Bälle weniger, pfiff der Unparteiische auch bereits zur Pause.

 

Zum Unmut von Santos, musste dieser in der Pause einen Hüterwechsel vollziehen. Meinte doch Aufmuth er könne sich beim Anblick von diesem Bergpanorama nicht konzentrieren. Also mit neuem Hüter im Rahmen startete die zweite Halbzeit. Die Dresswahl vom neuen Goalie liess das Herz aller Modekenner höherschlagen. Selbst Mannschaftskamerad Brun war aus dem Häuschen und dachte sich, der soll mal ins Rampenlicht. Gedacht getan. Brun servierte dem gegnerischen Stürmer die Murmel dermassen auf dem Serviertablett, wie es nicht mal der Kellner beim späteren Cordonbleueschmaus im Restaurant Sonne konnte. Glücklicherweise konnte Alain das Privatduell dank Unterstützung vom Unparteiischen für sich entscheiden. Furri setzte dem öden Rasenschach auch nochmal den Stempel auf. Hatte er doch nach 20-minütigen Gelabber die Schnauze voll vom Gegenspieler und holte diesen mal kurz als letzter Mann von den Socken. Standesgemäss gab es den gelben Karton und einen Freistoss, welcher an den gut gebauten Schienbeinen der Sempacher-Mauer abprallte, wie den Versuch dem Drüü eine bleifrei Kiste Bier in der Beiz anzudrehen. Der Kick dauerte noch einige Minuten und auch der portugiesische Freitagabend Torschütze Fabrice Christiano Sporting Lisboa Ribeiro konnte am torlosen Remis nichts mehr ändern. 

Abschliessend nimmt man einen hochverdienten und mit voller Leidenschaft erkämpften Punkt mit nach Hause und freut sich auf die nächste Reise ins Entlebuch. Welche auch schon bald auf dem Programm steht.

 

Autor: Felbibro